Frieden tanken im Advent

Weihnachten. Eine Zeit des Friedens. Oder auch nicht? Nicht, wenn wir in die Welt schauen. Nicht, wenn ich auf mein Leben schaue. Was, wenn wir diesen Advent wirklich etwas von diesem weihnächtlichen Frieden finden würden?

Lass in der Weihnachtszeit Dankbarkeit, Freundlichkeit und Erbarmen in dein Leben einziehen! Wie? Durch einen täglichen, kurzen Gedankenanstoss.

Die täglichen, kurzen Gedankenanstösse 2022 haben grossen Anklang gefunden. Deshalb findest Du sie nach wie vor hier auf dieser Seite in schriftlicher Form oder als PDF-Broschüre zum Download. Jeweils ab Mitte November liegen die Broschüren zusätzlich in der Kirche in ausgedruckter Form aus für sich selber oder zum Weitergeben.

Alle Gedankenanstösse zum Download findest Du unten in der Broschüre als PDF.
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Alle Gedankenanstösse

Tag 1 / 27.11.
Du bist im Alltag. Und da benimmt sich jemand völlig daneben. Passiert uns ständig. Im Verkehr, bei der Arbeit, mit Kindern, Eltern, Kollegen, Fremden. Du fühlst dich ausgeliefert. Rachegefühle kommen hoch. Eine Situation, und der ganze Tag ist vergiftet. Aber was wäre, wenn du stattdessen Frieden erleben könntest? Was, wenn du den Blick weglenkst und stattdessen hinschaust, wofür du dankbar sein kannst? Was, wenn daraus Mitgefühl entsteht für die Person, die sich danebenbenimmt? Und was, wenn du dadurch fähig wirst, mit Freundlichkeit und unverdientem Erbarmen zu reagieren? Alles beginnt damit, wenn du den Gedanken zulässt, wie wertvoll wir Menschen für Gott sind. Du und der Andere.
Wie sehr Gott uns liebt, beweist er uns damit, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren. Römer 5,8

Tag 2 / 28.11.
Unser «Frieden tanken»-Experiment hat drei Säulen. Die erste ist «Dankbarkeit». Dankbarkeit hat einen riesigen Einfluss auf dein Wohlbefinden. Und Dankbarkeit kann die Wahrnehmung auf eine Situation sofort verändern. Das ist ein Willensakt. Du musst dich zwingen, bewusst Dinge aufzuzählen, für die du dankbar sein kannst. Übe das in diesen 30 Tagen. Sprich in schwierigen Situationen bewusst aus, wofür du dankbar bist. Deine Familie? Dein Job? Gutes Essen? Eine unterhaltsame Serie schauen können? Alles zählt. Schreibe jeden Tag mindestens etwas auf, wofür du dankbar bist, ohne dich dabei zu wiederholen. Es wird einen Unterschied ausmachen!
Dankt Gott, dem Vater, zu jeder Zeit für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus.
Epheser 5,20


Tag 3 / 29.11.
Die zweite Säule des «Frieden tanken»-Experiments heisst «Freundlicheit». Wir alle kennen das aufgesetzte, unechte Lächeln. Gute Miene zum bösen Spiel. Echte Freundlichkeit ist anders. Das heisst, du siehst und liebst den Anderen in Wort und Tat. Und dich selber gleich mit. Echte Freundlichkeit hat keine versteckten Absichten, versucht keinen Vorteil zu gewinnen. Du begegnest und kümmerst dich einfach um deinen Mitmenschen. Das braucht Mut. Nicht jeder kann Freundlichkeit annehmen. Aber wenn du bewusst Freundlichkeit praktizierst, hat das Kraft. Es macht dich sogar wissenschaftlich bewiesen gesünder. Chancen dazu gibt es überall. Wem begegnest du heute bewusst mit Freundlichkeit?
Seid freundlich und mitfühlend zueinander und vergebt euch gegenseitig, wie auch Gott euch durch Christus vergeben hat.
Epheser 4,32


Tag 4 / 30.11.
Die dritte Säule des «Frieden tanken»-Experiments ist das altertümliche Wort «Erbarmen». Es ist eng verwandt mit Gnade und Mitgefühl. Erbarmen bedeutet eine freundliche oder vergebende Haltung gegenüber jemandem, über den du die Macht hast, ihn zu verletzen oder das Recht, ihn zu bestrafen. Das kannst auch du selber sein. Manchmal ist es am schwierigsten, uns selber Erbarmen zuzugestehen. Erbarmen heisst also: Ich handle mit jemandem nicht wie er es verdient, sondern schenke ihm unverdient etwas Gutes. Ich erlaube mir, hinter einer bösen Tat den Menschen mit seinem Lebenschaos zu sehen und begegne diesem verletzen Menschen. Welcher Mensch steckt hinter der Person, die dich gerade nervt?
Da Gott euch erwählt hat, zu seinen Heiligen und Geliebten zu gehören, seid voll Mitleid und Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftheit und Geduld.
Kolosser 3,12


Tag 5 / 1.12.
Wer definiert deine Identität? Was Andere über dich sagen? Was du selber über dich denkst? In dieser Welt definiert, was du erreichst, deine Identität. In Gottes Welt ist das anders. Bei Gott steht deine Identität fest und erhältst du von ihm deinen Wert. Gott sieht dich als Meisterwerk. Er liebt dich. Du bist wertvoll für ihn. Du bist nicht deine Erfolge, kein Objekt oder Produkt, du bist du. Ein geliebtes Kind von Gott. Und das ändert alles. Wenn du nicht mehr handeln muss, um geliebt und akzeptiert zu werden, wirst du frei, aus echter Dankbarkeit, Freundlichkeit und Erbarmen zu handeln. Bist du dir unsicher? Dann lies heute mal in der Bibel Römer 8,35-39.
Denn ich bin ganz sicher: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch irgendwelche Gewalten, weder Hohes noch Tiefes oder sonst irgendetwas auf der Welt können uns von der Liebe Gottes trennen, die er uns in Jesus Christus, unserem Herrn, schenkt.
Römer 8,38-39


Tag 6 / 2.12.
Es ist manchmal schwierig im Alltag zu glauben, dass Gott dich wirklich liebt. Ich meine, du baust doch so viel Mist? Was sagt dir denn, dass Gott dich wirklich liebt? Weihnachten! Gott hat seinen Sohn Jesus in diese Welt gesendet und am Kreuz sterben lassen, damit du mit Gott eine Beziehung haben kannst. Er hat sein Wertvollstes gegeben, weil du es ihm wert bist. Wie hast du das verdient? Gar nicht. Darum ist es reine Gnade. Ein echtes Weihnachtsgeschenk. Darf diese aufopfernde Liebe von Gott deinen Wert und deine Identität definieren und den Wert deiner Mitmenschen? Wenn du dich selbst und andere siehst, wie Gott uns sieht, dann verändern sich etwas. Garantiert!
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.
Johannes 3,16


Tag 7 / 3.12.
Du bist im Strassenverkehr unterwegs und jemand verhält sich völlig rücksichtslos. Du kannst dich jetzt ärgern, dich wehren, schöne Gesten machen. Oder du atmest durch. Der Andere definiert nicht deinen Wert. Was sagt Gott über dich, wer du bist? Überlege wofür du dankbar bist. Das verändert etwas im Herzen. Und dann versuche mit Mitgefühl auf den Anderen zu schauen. Was für Mist muss wohl in seinem Leben abgehen? Mitgefühl ermöglicht eine freundliche Reaktion auf Unfreundlichkeit. Und wenn sich die Chance ergibt, kannst du sogar echtes Erbarmen leben und dem Anderen etwas Gutes tun. Nicht weil er es verdient, sondern weil du den Mitmenschen und seinen und deinen Wert in Gottes Augen siehst.
Gott sagt: Ich vergebe ihnen ihre Schuld und denke nicht mehr an ihre Sünden.
Hebräer 8,12


Tag 8 / 4.12.
Wir sind nicht allein. Nein, ich meine nicht irgendwelche Aliens. Du bist umgeben von Mitmenschen, die genauso wie du Frieden suchen. Die meisten Mitmenschen sind unsicher und kämpfen um ihren Platz in der Welt. So wie du und ich. Viele können das nicht zugeben. Aber vielleicht hast du in deinem Umfeld auch Mitmenschen, mit denen du den Weg gemeinsam gehen kannst? Es hilft enorm, wenn Mitmenschen dir helfen, Dankbarkeit, Freundlichkeit und Erbarmen zu leben. Wenn sie dich in konkreten Situationen erinnern, bewusst anders zu reagieren. Wem kannst du erzählen vom «Frieden tanken im Advent»? Lade jemanden ein, den Weg mit dir gemeinsam zu gehen.
Lasst uns aufeinander achten! Wir wollen uns zu gegenseitiger Liebe ermutigen und einander anspornen, Gutes zu tun.
Hebräer 10,24


Tag 9 / 5.12.
Dankbarkeit ist die Grundlage, auf der Freundlichkeit und Erbarmen wachsen können. Dankbarkeit ist eine Entscheidung. Am besten beginnst du mit den kleinen Dingen. Gerade diese übersehen wir meist viel zu einfach. Halte heut einmal inne und geniesse mit Dankbarkeit die kleinen Dinge. Eine Tasse Kaffee. Einen Moment der Stille. Ein süsses Weihnachtsgutzi. Wofür kannst du jetzt in diesem Moment dankbar sein? Auch kleine Freundlichkeiten von anderen übersehen wir viel zu leicht. Für welches freundliche Wort, für welchen freundlichen Verkehrsteilnehmer, für welche kleine Geste von einem Fremden kannst du heute dankbar sein?
Was immer auch geschieht, seid dankbar, denn das ist Gottes Wille für euch, die ihr Christus Jesus gehört.
1. Thessalonicher 5,18


Tag 10 / 6.12.
Jeder Mensch, in jedem Land, unabhängig von Reichtum, Alter, Hautfarbe oder Religion möchte gesehen werden, möchte wertgeschätzt werden, möchte das Gefühl haben, von Bedeutung zu sein. Darum ist Freundlichkeit so kraftvoll. Darum ist Freundlichkeit ansteckend. Dadurch zeigst du dem Gegenüber, dass du ihn nicht als Produkt oder Objekt siehst, sondern als beseelten Mitmenschen. Und es hilft dir, Mitgefühl zu entwickeln und die Perspektive des Anderen zu sehen, seine Nöte und Ängste. Nein, du musst seine Sichtweise nicht teilen. Aber indem du jemanden siehst in seinen menschlichen Gefühlen, liebst du ihn. Wem kannst du heute zeigen, dass du ihn wahrnimmst?
Ich kannte dich schon, bevor ich dich im Leib deiner Mutter geformt habe.
Jeremia 1,5


Tag 11 / 7.12.
Erbarmen heisst, dem Anderen etwas Gutes tun, das er aufgrund seiner Taten und Aktionen nicht verdient hat. Solchen Leuten begegnest du ständig. Erbarmen ist darum der bewusste Entscheid, im Anderen einen Mitmenschen zu sehen, der genauso geliebt ist von Gott wie du. Das geht aber nur, wenn du selber in deiner Identität fest verwurzelt bist und daraus heraus handelst. Dann bist du auch kein Opfer, das unterwürfig alles mit sich machen lässt oder gar falsches Handeln billigt. Im Gegenteil: Du anerkennst, dass der Andere falsch handelt. Aber du entscheidest dich, erbarmungsvoll auf die verletzte Person zu sehen, die hinter der unfreundlichen Fassade steckt, und begegnest dieser.
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Matthäus 5,7


Tag 12 / 8.12.
Gottes Vergebung ist unermesslich. Nichts, was du verbockst, ist zu gross für ihn oder kann nicht vergeben werden. Und dieses Bewusstsein kann dich verändern und frei werden lassen von dem, wofür du Vergebung benötigst. Und dadurch wirst du fähig, anderen zu vergeben. Vergebung bedeutet nicht, etwas Schlechtes gutzuheissen oder dich weiterhin einer Missbrauchssituation auszusetzen. Es heisst nicht entschuldigen, sondern Wut, Bitterkeit, Groll und Rache bewusst loszulassen, die dich letztlich an den Anderen anketten. Vergebung heisst: Du vergibst, damit du weiterziehen kannst. Welche Ketten willst du loswerden? Denke zuerst daran, was Gott dir alles vergibt.
Wenn wir aber unsere Verfehlungen eingestehen, können wir damit rechnen, dass Gott treu und gerecht ist: Er wird uns dann unsere Verfehlungen vergeben und uns von aller Schuld reinigen.
1. Johannes 1,9


Tag 13 / 9.12.
Gestern haben wir über Vergebung nachgedacht. Vergebung ist ein Willensakt. Du kannst deinen Willen benutzen, um an deinem Groll festzuhalten und dich der Bitterkeit hinzugeben. Oder du kannst ihn nutzen, um den Anderen in all seinem Chaos zu sehen, Mitgefühl zu entwickeln und dich von ihm zu lösen. Das ist eine Entscheidung. Der Friede kommt meist erst später. Das ist wie, wenn du mit dem Seil an einer Glocke gezogen hast. Wenn du aufhörst zu ziehen, bimmelt es noch einen Moment weiter. Genauso kommen alte Gefühle von Wut, Enttäuschung und Hass noch wieder. Aber sie werden weniger, weil die Entscheidung gefallen ist, die Gefühle loszulassen. Wofür entscheidest du dich?
Ertragt einander! Seid nicht nachtragend, wenn euch jemand unrecht getan hat, sondern vergebt einander, so wie der Herr euch vergeben hat.
Kolosser 3,13


Tag 14 / 10.12.
C.S. Lewis hat einmal gesagt «Du hast nicht eine Seele. Du bist eine Seele.» Als Mensch bist du einzigartig, von Gott als Ebenbild zu ihm geschaffen. Mit einer Seele. Und wie er mit Beziehungsfähigkeit. Wenn du Dankbarkeit pflegst und Mitmenschen freundlich und mit Erbarmen begegnest, beeinflusst das dich und den Anderen auf der Ebene eurer Seelen. Darum haben solche Handlungen eine so grosse Kraft. Du anerkennst, dass das Gegenüber – so unterschiedlich es auch sein mag – ein einzigartiger, beseelter Mensch ist. Und du betonst damit die Wahrheit: Du und ich sind gesehen und zwar in unserem tiefsten Sein. Überlege dir: Wo hast du das im Verlauf der letzten 14 Tage schon so erlebt?
So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, als Gottes Ebenbild schuf er sie und schuf sie als Mann und als Frau. 1. Mose 1,27

Tag 15 / 11.12.
Hast du auch schon erlebt, wie dir jemand etwas Positives sagte und deine innere Stimme es völlig ins Negative gedreht hat? Wir interpretieren, alles was wir hören. Meistens Negativ. Dazu kommt noch unser Hang, Negativem viel mehr Gewicht zu geben als Positivem. Das gilt auch für die negativen Gedanken in deinem Kopf. Und all das läuft leider vollautomatisch. Halte darum bewusst inne und stelle dich den negativen Gedanken entgegen. Es lohnt sich. Statt deine Gedanken bestimmen zu lassen von Angst, Frust oder Wut, atme durch! Orientiere dich an Gottes Perspektive, an seinen Versprechen von Liebe, Annahme, Versorgung. Dankbarkeit ist ein guter Einstieg hierfür.
Konzentriert euch auf das, was wahr und anständig und gerecht ist. Denkt über das nach, was rein und liebenswert und bewunderungswürdig ist, über Dinge, die Auszeichnung und Lob verdienen.
Philipper 4,8


Tag 16 / 12.12.
Der Alltag ist oft voller Chaos. Manches Chaos kommt von aussen in dein Leben. Aber da gibt es auch noch das interne Chaos, ausgelöst durch Empfindlichkeiten, Prägungen und innere Stimmen. Und oft bemerkst du dieses innere Chaos gar nicht mehr, weil du dich so daran gewöhnt hast. Das darf sich ändern, wenn du aufhörst, verletzte Gefühle einfach runterzuschlucken und stattdessen Probleme im Namen des Erbarmens aussprichst. Wo fühlst du dich übergangen oder ausgenutzt? Gestehe dir diese Gefühle ein. Und fange an, diese Gefühle in Demut und Offenheit auszusprechen. Damit machst du dein eigenes Chaos sichtbar und erlaubst dir selber, Erbarmen zu empfangen.
Macht euch keine Sorgen! Ihr dürft in jeder Lage zu Gott beten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm! Dann wird Gottes Friede, der all unser Verstehen übersteigt, eure Herzen und Gedanken bewahren, weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid.
Philipper 4,6-7


Tag 17 / 13.12.
Es gibt Leute, die behandeln dich wie den letzten Dreck. Sogar wildfremde Leute. Es ist schwierig, dann Freundlichkeit und Erbarmen zu finden, statt zurückzugeben, sich zu verteidigen. Aber musst du das? Denn du bist kein Dreck. Du bist wertvoll, geachtet und geliebt von Gott. Sei dankbar dafür. Sprich es innerlich aus. Und dann sieh die andere Person nochmals an. Welche Nöte stecken wohl hinter der Unfreundlichkeit? Weiss diese Person, wie wertvoll sie ist? Lass dir von deinen Mitmenschen deinen Frieden nicht stehlen und dich dazu bringen, andere als weniger zu sehen, als sie sind: Wertvolle Menschen. Und automatisch wirst dadurch auch du in deiner ewigen Identität verwurzelt.
Wer freundlich zu anderen ist, hilft sich selbst damit; der Unbarmherzige schneidet sich ins eigene Fleisch.
Sprüche 11,17


Tag 18 / 14.12.
Es ist schwierig Erbarmen zu praktizieren, jemandem unverdient etwas Gutes zu tun, ohne in eine Opferhaltung zu geraten oder dem Anderen zu erlauben, dich als Fussabtreter zu benutzen. Das kannst du nur verhindern, wenn du deine Identität verankerst in dem, was Gott über dich denkt, statt in dem, was Andere über dich sagen. Richte dich also aus auf das, was Gott über dich sagt. Dabei hilft dir die Dankbarkeit. Sage Gott heute Danke dafür, wie er dich sieht. Das gibt dir die Sicherheit, mit der du Anderen mit Freundlichkeit und Erbarmen begegnen kannst, auch wenn sie dich verletzen. Nicht weil es ok ist, sondern weil du ok bist.
Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich!
Psalm 139,14


Tag 19 / 15.12.
Es ist schwer, anderen gegenüber erbarmungsvoll zu sein. Noch schwerer ist es oft, sich selber gegenüber Erbarmen zu haben. Wie schnell verdammst du dich selber. Ich Idiot! Nie mache ich was richtig! Wo verurteilst du dich selber? Auch hier ist Dankbarkeit ein effektives Gegenmittel. Sie hilft dir, das grössere Bild zu sehen. Wo machst du einen Unterschied im Leben von Anderen? Es ist gut, dass es dich gibt! Du bist ein Geschenk Gottes an deine Mitmenschen! Schaue heute genau hin, wo du einen Unterschied ausmachst, durch dein Wesen, deine Taten oder auch nur durch dein Lächeln. Sag’ Gott Danke, wo du heute einen kleinen Unterschied ausgemacht hast.
Doch auch wenn unser Gewissen uns schuldig spricht, dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott barmherziger mit uns ist als wir selbst. Er kennt uns ganz genau.
1. Johannes 3,20


Tag 20 / 16.12.
Unser Alltag ist oft alles andere als erfüllt von Frieden. Oft erleben wir viel Unruhe und Stürme. Erwartungen, Sorgen, Stress, negative Gedanken und vieles mehr belasten uns. Wie also kann Frieden florieren in Momenten, wo du dich alles andere als friedenserfüllt fühlst? Heute, mitten in allen wilden Stürmen kannst du dich innerlich ausrichten und darauf schauen, wofür du dankbar bist. Heute, mitten in aller Unruhe, kannst du Freundlichkeit praktizieren. Und genau dadurch lädst du selber Frieden und Hoffnung ein. Wo also ist jemand in deinem Leben, vielleicht ein Nachbar oder jemand Fremdes in der Warteschlange, der Nöte durchlebt und ein ermutigendes Wort oder eine gute Tat benötigt?
Freundliche Worte sind wie Honig – süß für die Seele und gesund für den Körper.
Sprüche 16,24


Tag 21 / 17.12.
Menschen sind gebrochene Wesen. Unsicher. Verletzlich. Unperfekt. Bedürftig nach Heilung und Annahme. Gott bietet dir an, dass du deine Menschlichkeit und damit auch deine gebrochene Natur annehmen darfst. Er möchte dich verankern und bestärken darin, dass du trotzdem geliebt und okay bist. Und auf dieser Grundlage kannst du Erbarmen ausleben, wenn du dem Chaos eines Anderen begegnest. Du musst dich nicht in Sicherheit zurückziehen, denn dein Wert ist nicht mehr abhängig von der Reaktion des Anderen. Auf was vertraust du heute? Auf deine Ängste, Befürchtungen und Sorgen? Auf deine Verletzlichkeit? Oder auf Gott, der dich liebt und als unendlich wertvoll erachtet?
Wir haben erkannt, wie sehr Gott uns liebt, und wir glauben an seine Liebe. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe lebt, der lebt in Gott und Gott lebt in ihm.
1. Johannes 4,16


Tag 22 / 18.12.
Dank Internet und Social Media sind wir heute vernetzter denn je. Gleichzeitig sind viele Menschen einsamer denn je. Dabei ist es das grundsätzliche menschliche Bedürfnis: Gekannt zu sein, dazugehören, akzeptiert sein. Du kannst die Gesellschaft nicht ändern. Aber du kannst durch einfache Taten der Freundlichkeit kleine Schritte unternehmen in die Gegenrichtung. Und was du als klein erachtest, kann grossen Einfluss auf jemand anderen haben. Wem kannst du heute einen Brief, ein WhatsApp oder einen Notizzettel zukommen lassen, mit dem du zeigst: Ich sehe dich. Ich kümmere mich. Danke, dass es dich gibt. Denk daran: Keine Tat der Freundlichkeit ist zu klein.
Liebt einander mit aufrichtiger Zuneigung und habt Freude daran, euch gegenseitig Achtung zu erweisen.
Römer 12,10


Tag 23 / 19.12.
Worte haben Macht. Das gilt auch für Worte, die wir uns selber sagen. Führst du auch negative Selbstgespräche? Wenn du dich selber verurteilst, dir Worte der Scham, Schuld oder Unbedeutsamkeit einredest, dann verursacht das riesigen Schaden in deiner Seele. Jesus beschreibt das höchste Gebot als «Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.» Oft wird das auf die Nächstenliebe reduziert, aber die Grundlage dafür ist, dass du dir selber auch Liebe zugestehst. Setze dich heute damit auseinander, was Gott über dich sagt und sprich dir das selber zu. Gott hat deinen Wert festgelegt und deine Identität definiert. Sprich dir das heute laut selber zu!
Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.
Matthäus 22,39


Tag 24 / 20.12.
Gestern ging es um über harsche Worte gegen uns selber. Sich selber gute Worte zuzusprechen, ist der erste Schritt zur Selbstliebe. Ebenso beginnt Nächstenliebe damit, wenn du gute Worte über deinen Mitmenschen benutzt. Z.B. indem du bewusst ein Gespräch verlässt, wenn über Andere getratscht wird. Oder du hältst harsche Worte zurück, auch wenn sie wahr sind und es sich richtig anfühlt. Dir ist schliesslich Unrecht angetan worden. Oder du bist beleidigt worden. Es fühlt sich machtvoll und gerechtfertigt an negative Worte auszusprechen. Aber die einfache, freundliche Handlung, deine Zunge im Zaum zu halten, ist viel mächtiger. Es ist ein Akt der Freundlichkeit für den Anderen und für dich.
Verzichtet auf schlechtes Gerede, sondern was ihr redet, soll für andere gut und aufbauend sein, damit sie im Glauben ermutigt werden.
Epheser 4,29


Tag 25 / 21.12.
Es hat eine unglaubliche Kraft, Mitgefühl und gute Worte zu wählen und etwas gutes Wahres über einen anderen auszusprechen, gerade wenn du dich nicht danach fühlst oder das Gespräch sich um schlechtes Gerede dreht. Darum: DENKE bevor du sprichst (auch zu dir selbst). DENKE heisst: Ist es Dienlich? Ist es Ermutigend? Ist es Nett? Ist es Korrekt? Ist es Erforderlich? Vergiss nicht: Du bist gesehen, gekannt und geliebt von Gott. Das Gleiche gilt für deinen Mitmenschen. Sag es ihm. Er mag es selber nicht sehen und glauben. Aber gute Worte sind wie ein Licht im Dunkeln. Wem kannst du heute das Licht eines guten, wahren Wortes schenken?
Ihr seid das Licht der Welt – wie eine Stadt auf einem Berg, die in der Nacht hell erstrahlt, damit alle es sehen können.
Matthäus 5,14


Tag 26 / 22.12.
Dein Leben funktioniert nach dem wenn-dann-Prinzip. Wenn du das tust oder jenes hast, dann bist du ok. Nur wenn du A machst, dann bekommst du B. Gottes System funktioniert völlig anders, nämlich nach dem weil-darum-Prinzip. Weil du geliebt bist, darum kannst du frei vom Leistungsdruck sein. Weil Gott dich annimmt, darum musst du dich nicht beweisen. Das zu begreifen, ist schwierig. Aber wenn du damit anfängst, hat es eine unglaubliche Macht. Für dich. Und für deinen Umgang mit den Mitmenschen. Du kannst dann sagen: Weil du ein wertvoller Mensch bist, darum behandle ich dich entsprechend, auch wenn du dich danebenbenimmst. Wo kannst du heute aus dem wenn-dann-Prinzip aussteigen?
Wie ihr seht, geht es mir nicht darum, Menschen zu gefallen! Nein, ich versuche, Gott zu gefallen. Wollte ich noch Menschen gefallen, wäre ich kein Diener von Christus.
Galater 1,10


Tag 27 / 23.12.
Hast du auch schon freundlich gehandelt, ohne Freundlichkeit im Herzen zu haben? Vielleicht sogar mit Wut im Bauch? Gehe dem auf den Grund. Warum hat dich diese Situation geärgert oder gereizt? Meistens ist der Ursprung ein Gefühl, benutzt, übersehen oder unbedeutend zu sein. Das ist eine Opferhaltung, die eigentlich unnötig ist, wenn du daran denkst, wie dein Wert und deine Identität vor Gott aussehen. Das Gegenteil davon ist Mitgefühl und zwar zuerst für dich selber. Stehe zu deinen Gefühlen und rede offen mit Gott darüber. Und dann führe dir vor Augen, wie er dich sieht. Wo fühlst du dich benutzt, übersehen oder unbedeutend?
So hat uns Christus also wirklich befreit. Sorgt nun dafür, dass ihr frei bleibt, und lasst euch nicht wieder unter das Gesetz versklaven.
Galater 5,1


Tag 28 / 24.12.
Weisst du, was Gnade bedeutet? Gnade ist ein Geschenk, das dir einfach so geschenkt wird, ohne dass du es verdient hättest. Genau das tut Gott. Er schenkt dir in Jesus seine Liebe und Vergebung. Das kannst du dir nicht mit guten Werken verdienen oder erarbeiten. Du kannst dieses Geschenk nur empfangen. Und nur wenn du es empfängst, kann dieses Geschenk seine Wirkung entfalten. Hast du die Gnade von Gott heute schon bewusst angenommen? Wenn du dir bewusst bist, dass du unverdient Liebe empfangen hast, dann fällt es dir auch leichter, anderen Menschen mit Gutem zu begegnen, die es nicht verdient haben.
Weil Gott so gnädig ist, hat er euch durch den Glauben gerettet. Und das ist nicht euer eigenes Verdienst; es ist ein Geschenk Gottes.
Epheser 2,8


Tag 29 / 25.12.
Vieles, was wir Menschen tun, tun wir um das Gefühl zu bekommen, «gut zu sein wie ich bin». Und wie oft verspricht dir diese Welt, dass du Friede oder Freude findest, wenn du dieses tust oder jenes besitzt. Tatsächlich gibt diese Welt vieles, nur nicht bleibenden Frieden und Freude. Dabei hast du das gar nicht nötig. Du bist okay in den Augen von Gott, der mit Jesus unglaublich viel gegeben hat für dich, einfach weil du ihm wichtig bist. Auf dieser Grundlage kannst du Frieden suchen und ein Ermutiger sein für Andere. Denke an irgendeine Person. Schreibe auf einen Zettel eine Ermutigung, die diese Person wissen sollte. Und nun gebe diesen Zettel dir selber. Diese Ermutigung ist für dich.
Gott hat nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont, sondern hat ihn für uns alle gegeben. Und wenn Gott uns Christus gab, wird er uns mit ihm dann nicht auch alles andere schenken?
Römer 8,32


Tag 30 / 26.12.
Heute ist der letzte Tag unseres «Frieden tanken»-Projekts. Bist du ermutigt worden? Hast du mehr Frieden gefunden? Ich hoffe, du wirst auch weiterhin nach Möglichkeiten suchen, Dankbarkeit, Freundlichkeit und Erbarmen zu praktizieren. Schon nur ein bisschen Freundlichkeit und Dankbarkeit können einen ganzen Tag grossartig machen. Und daraus wächst die Kraft, Erbarmen zu leben, Anderen Gutes zu tun, selbst wenn sie es nicht verdienen. Du kannst das! Denn du bist von Gott geliebt. Er definiert deinen Wert und deine Identität. Und in seinen Augen bist du unglaublich wertvoll. In diesem Sinne: Friedliche Weihnachten dir und deinen Mitmenschen!
Auf einmal war der Engel von den himmlischen Heerscharen umgeben, und sie alle priesen Gott mit den Worten: »Ehre sei Gott im höchsten Himmel und Frieden auf Erden für alle Menschen, an denen Gott Gefallen hat.«
Lukas 2,13-14

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Frieden tanken im Advent
07.11.2022
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